Wachstum und Innovation bis 2020


Die 3. Plattform baut auf dem Mainframe als 1. Plattform und der ab 1985 allgegenwärtigen Client/Server-Technologie als 2. Plattform auf, ohne diese allerdings zu ersetzen. Wir schätzen, dass zwischen 2013 und 2020 rund 90 Prozent des IT-Marktwachstums durch Technologien der 3. Plattform getrieben werden.
Diese Technologien, die wir gerne auch Four Pillars, also die vier Eckpfeiler (Cloud, Mobile, Big Data und Social Media), nennen, zeichnen heute nur noch für 22 Prozent der ICT-Ausgaben verantwortlich.
Wir glauben, dass die vier Eckpfeiler einen tief greifenden Einfluss auf die Art und Weise der Softwarebeschaffung und -nutzung in den kommenden fünf Jahren haben werden. Unternehmen werden über unterschiedliche Delivery-Modelle schneller von der Leistungsfähigkeit der IT profitieren, als es jetzt noch der Fall ist.
In diesem Zusammenhang verschieben sich die Verantwortlichkeiten für IT-Ausgaben und IT-Beschaffung innerhalb der Unternehmen mehr und mehr hin zu neuen Funktionen (meist außerhalb der IT), mit dem Ziel, die IT noch besser auf die eigenen Geschäftsbedürfnisse auszurichten.
Diese Transformation wird, ähnlich der Transformation auf die Client/Server-Technologie, Gewinner und Verlierer unter den Anbietern hervorbringen.
IDC-Analysen haben ergeben, dass Anbieter, die rechtzeitig in die oben beschriebenen
Technologien der 3. Plattform und der vier Eckpfeiler investiert haben, ein stärkeres Wachstum verzeichnen als solche, die diese Transformation bisher ignoriert haben.
Zusätzlich geht es verstärkt darum, eine Roadmap für Anwender bereitzustellen, um diese in die Lage zu versetzen, die Technologie-Transformationen bewältigen zu können. In diesem Zusammenhang ist es klar, dass CTOs und Enterprise Architects die Software-Roadmaps der Anbieter genau unter die Lupe nehmen werden, wie diese mit den disruptiven Effekten von Cloud, Social Media, Mobile und Big Data umgehen werden.
Bei diesem Ansatz benötigen Anbieter ein höheres Maß an Verständnis für das Geschäft ihrer Kunden, genauso wie neue Go-To-Market-Ansätze, die sich mit den neuen Käufern außerhalb der IT-Abteilungen beschäftigen.

Aufgrund der neuen Ansprechpartner beim Kunden entwickeln sich die Anforderungen an den Softwarevertrieb in Richtung eines Team-Selling-Ansatzes. Zusätzlich müssen Sales-Boni unabhängig vom Delivery-Modell werden.
Das Leistungsvermögen bestehender Partner muss daraufhin neu überprüft werden, was zu schwierigen Diskussionen führen kann. Unternehmen müssen sich erneut sorgsam damit beschäftigen, mit wem sie in Zukunft zusammenarbeiten wollen.
Letztendlich müssen Anbieter jetzt die richtigen Investitionsentscheidungen treffen, um auf der richtigen, sprich erfolgreichen Seite der Transformation zur 3. Plattform zu stehen. Eine Herausforderung in diesem Zusammenhang ist das Management von Margen-Erwartungen – sowohl intern als auch extern.
Als Folge dieser Investitionsentscheidungen werden einige Software-Anbieter Marktanteile gewinnen, andere verlieren. Für den europäischen Markt gehen wir davon aus, dass aufgrund dieser Markt-Disruption mindestens zehn Prozent der größten europäischen ISVs aus den Top 100 des „IDC European Software Tracker“ herausfallen werden, um durch andere Anbieter ersetzt zu werden.