SolMan aus der Wolke

Der SAP SolMan ist das zentrale Verwaltungswerkzeug für die On-premise-SAP-Landschaft. In den vergangenen Jahren hat dieser Werkzeugkasten extrem an Funktionalität zugelegt. Ein ganzheitlicher Einsatz kostet viele Ressourcen, aber es gibt Alternativen.
E-3 Magazin
3. Februar 2016
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2016
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Der SAP-Partner Cellent hat sich unter anderem auf das Customizing des SolMan spezialisiert und bietet diesen auch als Managed Service an.

Damit zählt man zu den wenigen Beratungsunternehmen weltweit, die den SolMan als einen von SAP zertifizierten Service anbieten. Unternehmen profitieren durch den SMaaMS (SolMan as a Ma­naged Service) von einer Kosten- und Ressourceneinsparung bei der Systemeinführung und erhalten darüber hinaus eine Empfehlung darüber, wie sie den größten Nutzen aus den zahlreichen Möglichkeiten ziehen können.

SAP bietet mit der aktuellen Version 7.1 des Solution Manager eine Vielzahl an Funktionalitäten zur Unterstützung des SAP Application Lifecycle Managements. So helfen zum Beispiel Guided Procedures im Maintenance Optimizer dem Unternehmen dabei, seine SAP-Landschaft besonders effizient zu warten.

Die Nutzung von EarlyWatch Alerts ermöglicht es, den SolMan rund um die Uhr als Frühwarnsystem für IT-Abteilungen zu verwenden, und löst damit teure Supportleistungen außerhalb der Wochenarbeitszeiten ab.

Cellent bietet vor dem einmaligen technischen Setup des SolMan einen Scoping-Workshop. In diesem werden Funktionalitäten ausgewählt und alle Rahmenbedingungen inklusive eines Service Level Agreements festgelegt.

Der SolMan wird im externen Rechenzentrum gehostet. Unternehmen können zwischen einem Full-Service und einem Self-Service-Angebot oder einer Kombination wählen. Mit Frank Vogt, Sales Expert für Managed Services bei Cellent, führten wir folgendes Interview.

Den SolMan als Managed Service anzubieten macht das Customizing ja nicht einfacher. Worin liegt demnach der Vorteil?

Frank Vogt: Der Solution Manager ist ein mächtiges Tool, aber nicht ganz einfach aufzusetzen. Er bietet die Möglichkeit, die gesamte SAP-Systemlandschaft zu verwalten – und die sieht ja beileibe nicht in jedem Unternehmen gleich aus.

Und da diese Systemlandschaften nicht nur aus reinen SAP-Lösungen bestehen, ist der Solution Manager inzwischen zu einem guten IT-Service-Management-Tool geworden. Man kann damit ganze Geschäftsprozesse zentralisieren – aber das ist aufwändig und nicht jedermanns Sache.

Was kann der SAP-Bestandskunde beim Einsatz des SolMan somit tun?

Vogt: Hier kommen Dienstleister wie Cellent ins Spiel: Wir bieten als Service an, unsere Kunden zum Einsatz des Solution Manager zu beraten und die Lösung dann entsprechend aufzusetzen – mit allen Prozessen, die damit verwaltet werden sollen.

Die Schlüsselfunktionalitäten wie Incident Management, Lösungsdokumentation, Root Cause Analysis oder das Technical Monitoring sind über unser zertifiziertes Solution-Manager-System verfügbar.

Damit müssen sich die Kunden nicht mehr mit vielen lösungsspezifischen Fragen auseinandersetzen: Welche Funktionalitäten sind verpflichtend? Welche bringen ihnen wirklich einen Vorteil? Welche passen genau für sie? Was muss man anpassen, um den größtmöglichen Vorteil daraus zu ziehen? All das wird als Managed Service von Cellent angeboten.

Cellent erwähnt, dass beim SolMan zusätzliche Aufwände hinsichtlich Lizenzen, Software und Hardware notwendig werden, die eine Managed-Service-Lösung nicht hat. Um welche Lizenzen, Software und Hardware handelt es sich hierbei konkret?

Vogt: Das Einsparpotenzial ist vielfältig. Die Kunden sparen sich mit SMaaMS nicht nur die Kosten für die internen Fachleute oder Training. Sie sparen sich auch die Implementierungskosten – beispielsweise für Infrastruktur, also Hardware, aber auch Zeit, denn bei uns läuft das System ja schon.

Wenn wir ein SAP-Solution-Manager-System für mehrere Kunden betreiben, können wir die Kunden an den Synergieeffekten teilhaben lassen. Bei der Wartung des Systems können wir laufende Aufgaben, wie Patches, Upgrades, Reportings oder die Verwendung von Templates effizienter erfüllen.

Und hinsichtlich Lizenzen?

Vogt: Zwar ist der SolMan selbst lizenzfrei für SAP-Kunden, allerdings gibt es zur Ergänzung zahlreiche kostenpflichtige Third Party Tools. Möchten nun mehrere Kunden ein bestimmtes Add-on nutzen, führt das zu zusätzlichen Synergieeffekten.

Mit welchen signifikanten Kosten- und Ressourceneinsparungen kann der SAP-Bestandskunde bei SMaaMS rechnen? Und warum?

Vogt: Wenn man den SAP Solution Manager selbst in Betrieb nimmt, kostet das viel Ressourcen und vor allem Zeit. Das können und wollen viele Unternehmen nicht stemmen. Zwar könnte man langsam vorgehen und die Lösung schrittweise – nach Funktionsbereichen – einsetzen, aber damit wird der Gesamtaufwand ja nicht geringer.

Gerade für mittelständische Unternehmen rechnet es sich eher, den Aufwand auszulagern und das Service-Angebot zu nutzen. Das genau zu berechnen ist schwierig, denn es kommt darauf an, welche Ressourcen und welches Know-how bei den Unternehmen vorhanden bzw. frei ist.

Und es ist auch abhängig davon, welche Funktionsbereiche des Solu­tion Manager genutzt werden sollen. Wir haben aber die Erfahrung gemacht, dass man durch SMaaMS bis zu 70 Prozent Kosten und Ressourcen einsparen kann.

Wer steuert und überwacht das On-premise-SAP-System, wenn die Online-Verbindung zum externen SolMan nicht vorhanden ist?

Vogt: Das ist eine Frage, wo die Verbindung hakt. Grundsätzlich ist es die Aufgabe des Carriers, eine sichere Online-Verbindung zu gewährleisten – und damit auch eine Frage der SLAs: Welche Verfügbarkeit bzw. Leistung wird vereinbart?

Noris, unser Rechenzentrumspartner, sorgt für eine sichere Datenanbindung zu allen wichtigen Car­riern, und zwar durch ein eigenes Hochleistungs-Backbone und mehrfach redundante LWL-Anbindungen.

Allgemein, welchen Sinn macht es, den SolMan außer Haus zu geben, während das operative SAP-System im eigenen Rechenzentrum bleibt?

Vogt: Das macht natürlich Sinn. Viele unserer Kunden setzen auf eine solche Kombination. Und warum auch nicht, dieser Lösungsansatz hat sich ja auch schon in anderen Fällen bewährt. Wie viele Legacy-Anwendungen laufen in den Rechenzentren der Unternehmen und werden von extern gewartet und gesteuert?

Es ist einfach eine Abwägung von Kosten, also auch Aufwand, und Risiken. Dasselbe gilt für den SAP Solution Manager. Selbst wenn die Anwendungen im Unternehmen laufen, kann sich der Kunde durch SMaaMS erheblich Zeit und Mühe sparen – und er fährt auch sicherer. Man denke nur an ITIL-Compliance.

Die Reportings werden von Spezialisten erstellt, ausgewertet und analysiert. Ein proaktives Monitoring findet durch Cellent statt – nach festgelegten SLAs. Das vermeidet Risiken. Und die Upgrades gehen automatisch, ohne die eigene Organisation zu belasten oder Kosten zu generieren.

Darüber hi­naus ist die Lösung so im Schnitt wesentlich schneller skalierbar, besser abgesichert und verfügbarer. Die Anbindung an die eigene IT-Landschaft funktioniert garantiert, Problemlösungen haben sich schon bei anderen Kunden bewährt und das Personal hat einschlägige Erfahrung.

Wo ist der ausgelagerte SolMan physisch stationiert und welche Maßnahmen hinsichtlich Datenschutz und Datensicherheit bietet Cellent an?

Vogt: Der Solution Manager wird im Rechenzentrum von Noris Network gehostet – das gewährleistet Skalierbarkeit und Ausfallsicherheit. Hohe Redundanz und mehrstufige Notfallkonzepte sorgen für die Sicherheit der Kundendaten.

Wie Cellent ist auch Noris natürlich ITIL-zertifiziert. Mit ISO/IEC 20000-1 und 27001 erfüllen wir die höchsten Anforderungen an die Sicherheit und Service-Qualität für den Rechenzen­trum-Betrieb. Cellent ist alleiniger Vertragspartner für den Service.

Konkret heißt das, Cellent ist verantwortlich für den Betrieb der Applikation und der Infrastruktur für den SMaaMS – mit allen vertraglichen Pflichten und Konsequenzen. Genau hierfür haben wir uns im November 2015 von der SAP zertifizieren lassen.

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Information und Bildungsarbeit von und für die SAP-Community.


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