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SAP und Cloud: Da geht noch mehr

Wie ist das Verhältnis der deutschen SAP-Community zum ERP-Betrieb in der Cloud? Eine gemeinsame Umfrage von PAC und E-3 Magazin zeigt: Es könnte mehr gehen.
11. März 2022
Sap und cloud: da geht noch mehr
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Man muss es der SAP lassen, dass sie nichts unversucht lässt, um ihre Kunden nicht nur zur S/4-Hana-Migration zu bewegen, sondern auch zum Cloudbetrieb ihrer ERP-Installation. Rise with SAP ist die (mittlerweile auch nicht mehr) jüngste Initiative, den Wechsel zu forcieren, über deren nachhaltigen Erfolg man aktuell noch nicht wirklich urteilen kann.

Immerhin: Jenseits von SAP hat sich die grundsätzliche Bereitschaft deutscher Anwender, sich dem Cloud-Betriebsmodell zu öffnen, in den vergangenen Jahren erheblich verbessert. Waren anfangs vor allem infrastrukturnahe Dienste wie Speicher und Computing-Ressourcen gefragt, wurden in der Folge mehr und mehr SaaS-Lösungen etwa im Office-, CRM- und CX-Umfeld nachgefragt – nur die SAP tat und tut sich damit schwer, weite Teile ihrer Kundschaft von einer auf Public Cloud
basierenden ERP-Lösung zu überzeugen. Dabei ist auch unter SAP-Nutzern durchaus ein Cloudtrend zu beobachten: Laut der gemeinsamen Erhebung von PAC und E-3 Magazin haben sich bereits kumulierte 37 Prozent für eine cloudbasierte S/4-Lösung entschieden oder werden auf eine solche migrieren.

Sap und cloud: da geht noch mehr

Deutsche Unternehmen sind treue SAP-Kunden und werden großteils auf S/4 migrieren. Nur Public-
Cloud-Lösungen werden derzeit noch kritisch beäugt.

Allerdings bevorzugen davon nur 15 Prozent das Public-Cloud-Modell; 22 Prozent wählen lieber die Private-Cloud-Variante. 13 Prozent der Teilnehmer gaben an, eine andere Lösung als S/4 in Betracht zu ziehen. Zwar bedeutet das Ergebnis keinesfalls, dass die Teilnehmer tatsächlich der SAP den Rücken kehren, es deutet aber zumindest auf eine gewisse Unzufriedenheit mit der SAP und ihren S/4-Plänen hin. Diese Unzufriedenheit kann auch daher rühren, dass SAP mit dem angekündigten Ende der Wartung der Business Suite 7 vielen Unternehmen einen Zeitplan für die Anwendungsmodernisierung aufgezwungen hat, der nicht unbedingt mit den Bedürfnissen der SAP-Nutzer einhergeht. Doch das ist spekulativ.

Klar ersichtlich ist hingegen, dass viele Teilnehmer die Vorteile einer Umstellung auf eine cloudbasierte SAP-Umgebung durchaus schätzen. Fast jeder vierte Teilnehmer erhofft sich mehr Agilität (24 Prozent) oder eine kontinuierliche Optimierung und bessere Umsetzung zukünftiger Geschäftsmodelle (23 Prozent) – zwei Vorteile, die auch die SAP ihren Kunden durch die Cloudmigration verspricht. Weitere 20 Prozent erwarten Kosteneinsparungen (vermutlich auf lange Sicht), da die Cloudbereitstellung in der Regel Kosteneinsparungen im Hinblick auf die betriebliche Effizienz ermöglicht.

Allerdings stellt auch ein Drittel der Befragten den geschäftlichen Nutzen von SAP-Diensten aus der Cloud infrage, was ein recht hoher Anteil ist und daher für SAP von Interesse sein sollte. Denn eine cloudbasierte S/4-Umgebung wird von der SAP auch als zentrales Element für eine digitale Transformation beworben, weil sie Unternehmen direkten Zugang zu innovativen Funktionen wie KI, maschinellem Lernen und verbesserten Analysen bietet sowie die Grundlage dafür schafft, Geschäftsprozesse zu integrieren und zügig neue Geschäftsmodelle einzuführen.

Insgesamt belegt die Studie, dass die deutschen Unternehmen treue, aber kritische SAP-Kunden sind. Die Cloudfizierung der auf SAP basierenden ERP-Umgebungen schreitet voran, hinkt der Clouddurchdringung in anderen Segmenten, wie beispielsweise CRM, Productivity und Services, aber hinterher.

Sap und cloud: da geht noch mehr
Die positive Einschätzung des Cloudbetriebs überwiegt unter den Befragten, aber: Ein Drittel verspricht sich keine geschäftlichen Vorteile.

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