Query Designer auf Eclipse Basis


Ursprünglich wurde Eclipse als integrierte Entwicklungsumgebung (IDE) für Java genutzt. Mittlerweile wird es wegen seiner Erweiterbarkeit für viele andere Entwicklungsaufgaben eingesetzt.
Für verschiedene Entwicklungstätigkeiten kann dieselbe Entwicklungsumgebung verwendet werden. Kein Wechsel zwischen verschiedenen Systemen und Bearbeitungsoberflächen bedeutet einen ganz neuen Komfort.
Hinzu kommt, dass Abfrageergebnisse sofort nach dem Abspeichern der Abfrage angezeigt werden können. InfoProvider können als Favoriten markiert werden – entweder in den lokalen Favoriten oder in den Backend-Favoriten –, per Kontextmenü können darauf Queries unkompliziert erstellt werden.
Das alles wirft ein gutes Licht auf den neuen Query Designer. Worin die Vorteile liegen, was bei einer Umstellung zu beachten ist und ob der Einsatz zum jetzigen Zeitpunkt zu empfehlen ist, zeigt dieser Artikel auf.
Der zentrale Unterschied
Der BEx Query Designer und der Query Designer auf Eclipse-Basis ähneln sich grundsätzlich, das erleichtert den Einstieg. Der Funktionsumfang zur Erstellung und Bearbeitung von Queries deckt sich bei beiden weitgehend.
Es gibt die Ansicht zur Definition des Query-Layouts und entsprechende Ansichten für Filter, Bedingungen und Ausnahmen. Die Eigenschaften von Merkmalen oder Kennzahlen werden nun allerdings nicht mehr in Tab-Reitern dargestellt, sondern rechts jeweils alle zusammen.
Ein zentraler Unterschied zu den bisherigen Werkzeugen ist, dass in den neuen Business-Warehouse-Modeling-Tools die Query eines von mehreren Objekten ist, die man dort anlegen bzw. bearbeiten kann.
Der BEx Query Designer war nur dazu geeignet, Queries zu bearbeiten. Das macht die Bedienung der neuen Modeling Tools deutlich komplexer, weil das integrierte Tool nun erheblich mehr kann, als Queries zu bearbeiten.
Noch ist der Funktionsumfang der Modeling Tools allerdings so eingeschränkt, dass die Datawarehousing-Workbench unverzichtbar ist. Viele Objekte müssen dort bearbeitet bzw. angelegt werden.
Wie bereits erwähnt, kann direkt innerhalb des Eclipse-Tools ein SAP-GUI-Fenster geöffnet werden, um diese Objekte innerhalb der gleichen Oberfläche zu bearbeiten. Die neuen Objekte wie Open ODS View, Advanced DataStore-Object und Composite Provider können ausschließlich mit den neuen Modeling Tools angelegt und bearbeitet werden.

Einschränkungen
Zu beachten ist, dass BEx Queries nicht migriert werden können. Der BEx Query Designer kann zwar Queries zur Ansicht öffnen, die mit den neuen Modeling Tools erstellt wurden.
Sie können aber nicht bearbeitet werden. BEx Queries können mit den neuen Modeling Tools nicht geöffnet oder bearbeitet werden. Hinzu kommt, dass in der derzeitigen Version noch einige Fehler enthalten sind.
Technische Fehlermeldungen oder Abbrüche treten daher hin und wieder auf. Vorhanden sind die entsprechenden Menüpunkte, um Variablen anzulegen und zu bearbeiten. Praktisch war es allerdings noch nicht durchführbar, obwohl alle verfügbaren Vorabkorrekturen eingespielt wurden.
Außerdem konnte nicht mit Zelldefinitionen gearbeitet werden. Nur bereits vorhandene Variablen können einfügt werden. Dafür können die Queries sowohl im DesignStudio als auch in Analysis for Microsoft verwendet werden.
Die neuen Business-Warehouse-Modellierungswerkzeuge unter Eclipse sind ab NetWeaver 7.40 SP 5 verfügbar. Voraussetzung ist, dass die BW-Systeme auf SAP Hana laufen.
Für die Verwendung der aktuellsten Version 1.8 der Modeling Tools empfiehlt SAP mindestens NetWeaver 7.40 SP 8. Im Test zeigt sich, dass das jeweils aktuellste Support Package verwendet werden sollte, da ansonsten umfangreiche Hinweise eingespielt werden müssen, um die Modeling Tools nutzen zu können.
Für die Frontend-Komponenten muss auf dem betreffenden Client-PC zunächst das SAP Hana Studio installiert werden (basierend auf Eclipse). Danach werden die Abap Development Tools und schließlich die BW-Modeling Tools installiert.
Für die Bearbeitung und Erstellung von BW-Objekten (Queries, Composite Provider, Advanced DSO und Open ODS View) muss zunächst ein Projekt innerhalb der BW Modeling Tools angelegt werden (dies wird bei der Anmeldung an einem SAP-NetWeaver-System automatisch angelegt, sollte es nicht vorhanden sein).
Fazit
Die Strategie von SAP, die BW Modeling Tools zukünftig als zentrales Entwicklungswerkzeug bereitzustellen, bringt Anwendern viele Vorteile. SAP arbeitet mit Hochdruck an dieser Entwicklung, da fast wöchentlich eine neue Version der Modeling Tools oder des Query Designer erscheint.
Da sich die BW Modeling Tools noch im Aufbau befinden, können wir eine produktive Nutzung zurzeit nur mit Einschränkungen empfehlen.
Festzuhalten bleibt: Der Funktionsumfang der Modeling Tools geht bei Weitem über den des Query Designer hinaus. Für die Nutzung müssen das aktuelle Support Package und die zusätzlichen Korrekturen eingespielt werden.
Queries können mit etwa dem gleichen Funktionsumfang bearbeitet werden wie mit dem BEx Query Designer (abgesehen von Variablen und Zelldefinitionen).
Zur Funktionalität des Eclipse-Baukastens gehört, dass neue Objekte (Composite Provider, Open ODS View, Advanced DSO) nur mit den neuen Tools bearbeitet werden, nicht über die traditionelle Datawarehousing-Workbench.
Unternehmen bei der Auswahl und dem bestmöglichen Einsatz von Business-Warehouse-Modellierungswerkzeugen zu unterstützen, ist das Anliegen des SAP-Beratungshauses Infocient in Mannheim. Die SAP-Experten unterstützen strategisch als auch technologisch, um die Wettbewerbsfähigkeit von mittelständischen Unternehmen und Konzernen zu sichern.
Sicher ist sicher – daher testen wir Lösungen und entwickeln in enger Abstimmung mit dem Unternehmen Strategien und Konzepte, die genau zu den spezifischen Anforderungen des Anwenders passen.
Kunden erhalten zurzeit insbesondere Unterstützung bei der Entwicklung von eigenen, passenden Standards im Umgang mit SAP BW on Hana.