Mitaka – Neueste Version von OpenStack

Die OpenStack-Community hat kürzlich unter dem Namen Mitaka die 13. Version der weitverbreiteten Open-Source-Software für Cloud-Anwendungen veröffentlicht.
E-3 Magazin
1. Mai 2016
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2016
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Mitaka wurde von einer aus 2.336 Entwicklern, Bedienern und Nutzern bestehenden internationalen Gemeinschaft aus 293 Organisationen entwickelt und implementiert.

Da OpenStack nun seit fast sechs Jahren auf dem Markt ist, gilt sein Kern allgemein als ausgereift und stabil. Deshalb hat sich die OpenStack-Community in letzter Zeit vor allem darauf konzentriert, den Einsatz sowie die Handhabung und Skalierung der Software zu vereinfachen.

Vereinfachte Handhabung

Die Mitaka-Version enthält zahlreiche Weiterentwicklungen, mit denen die täglichen Aufgaben von Cloud-Bedienern und Administratoren erleichtert und verbessert werden. Eines der Highlights ist die vereinfachte Konfiguration von OpenStack Compute (Nova):

Durch zusätzliche Standardwerte müssen weniger Optionen manuell ausgewählt werden. Auch das Identity-Modul Keystone wurde deutlich vereinfacht: Der aus mehreren Schritten bestehende Vorgang zum Einrichten der Identity-Management-Funktionen eines Cloud-Netzwerks (Installation, Start, Authentisierung, Verteilung von Tokens usw.) wurde auf nur einen Schritt deutlich verkürzt.

Ein weiteres Beispiel für die verbesserte Handhabung in Mi­taka ist Neutron, das jetzt eine bessere Vernetzung auf der Schicht 3 bietet und verteilte virtuelle Router (DVR = Distributed Virtual Router) unterstützt.

Mitaka soll auch zahlreiche Weiterentwicklungen bei der Skalierbarkeit von OpenStack Clouds bieten. So kann z. B. die in der Liberty-Version eingeführte Convergence Engine von Heat höhere Lasten und komplexere Aktionen für die horizontale Skalierung verarbeiten und bringt zugleich bessere Leistung für zustandslose Vorgänge (stateless operations).

Ebenso vergrößern Fernet-Tokens jetzt im Identity-Modul Keystone die Anzahl der unterstützten API-Vorgänge. Außerdem haben die Entwickler große Fortschritte bei Cells v2 erzielt, einer weiteren Funktion, die mit Liberty eingeführt wurde und die die horizontale Skalierung von OpenStack-Rechnerwolken (Clouds) unterstützt.

Nutzererlebnis

Mitaka zeigt deutlich das Engagement der Community, das Erlebnis für die Cloud-Benutzer zu verbessern, und zwar sowohl der Cloud-Bediener als auch der Endbenutzer, die Anwendungen auf Cloud-Systemen entwickeln oder implementieren.

Beispielsweise bietet ein einheitlicher OpenStack-Client einen konsistenten Satz von Befehlen zum Erstellen von Ressourcen, sodass die Endbenutzer nicht die vielen Feinheiten jedes Dienst-APIs lernen müssen.

Außerdem bietet Mitaka jetzt mehr Unterstützung von Software Development Kits (SDKs) in einer ganzen Reihe verschiedener Sprachen. Eine weitere Verbesserung des Nutzererlebnisses für Anwendungsentwickler wird die neue „Gib mir ein Netzwerk“-Funktion in Neutron bringen, die sich derzeit noch in der Entwicklung befindet.

Diese Funktion wird mit einer einzigen Aktion alle folgenden Schritte erledigen: Erstellen eines Netzwerks, Verknüpfen mit einem Server, Zuweisen einer IP-Adresse sowie Erlaubnis des Netzwerkzugriffs. Einzelne Elemente dieser neuen Funktion sind bereits in Mitaka realisiert.

Verfügbarkeit

Die Entwicklergemeinde will in den kommenden Wochen und Monaten die ersten auf Mitaka basierenden Produkte und Dienstleistungen herausbringen. Im OpenStack Marketplace können Nutzer Distributionen und Cloud-Dienstleister finden, die mit „OpenStack Powered“ gekennzeichnet sind und die Interoperabilitätstest erfüllen. Zum Testen von Mitaka kann der Open-Source-Code hier heruntergeladen werden.

OpenStack unterstützt auf ganz besondere Weise Unternehmen, die „zweigleisig“ fahren wollen – also einerseits noch herkömmliche IT-Systeme verwenden, andererseits aber auch moderne, agile Systeme aufbauen. Durch kürzere Softwareentwicklungszyklen sichert OpenStack einen Wettbewerbsvorteil, den Unternehmen an ihre Kunden weitergeben können

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