Hana, HAnA, HaNA oder SAP® HANA™

Den Namen einer Person falsch zu schreiben ist zweifelsohne eine Unsitte. Zumindest einem Menschen wird dieser Akt mangelnden Respekts auffallen. Doch wie verhält es sich bei Firmen- und Produktnamen? Die SAP-In-memory-Computing-Datenbank Hana ist hier ein gutes Beispiel und Thema, das auch in diesem Zusammenhang in beinahe jeder Ausgabe des E-3 Magazins für Gesprächsstoff sorgt.
Robert Korec, E-3 Magazin
1. November 2016
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Hausmitteilung
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Müsste es nicht doch korrekterweise HANA heißen oder sogar SAP® HANA™?

Auch HAnA  für High Performance Analytic Appliance oder HaNA für  Hasso‘s New Architecture, wie der damalige SAP-Technikvorstand Vishal Sikka die Datenbank einst liebevoll nannte, wären denkbar.

Was ist nun richtig?

Aus Sicht der Rechtschreibung sind Firmen- und Produktnamen Eigennamen – und Eigennamen schreibt man groß.

Das deckt sich nicht immer mit den Marketingerfordernissen. Logos und Wortmarken werden von Kommunikationsabteilungen in teils aufwändigen Corporate-Identity- und -Design-Prozessen gestaltet, kostspielige Studien zur Rezeption werden in Auftrag gegeben, sodass die Marke unverkennbar für das Unternehmen und die angebotenen Leistungen steht.

Firmenschriftzüge sollen möglichst auffallen und sich einprägen. Der in Versalien gehaltene FIRMENNAME auf einem Plakat bleibt beim vorbeifahrenden Autolenker auch bei 80 km/h noch hängen.

Was für Werbemittel und Anzeigen gut und richtig ist, bremst und stört leider allzu oft den Lesefluss.

pRo_DuK-T-Wortschöpfungen, die in zweifelhaft-kreativer Weise das Repertoire des ASCII-Schriftsatzes ausreizen, sind aus journalistischer/redaktioneller Sicht ein No-Go.

Gerade im E-3 Magazin tauchen wir in den Fachbeiträgen sehr tief in die technische Materie ein. Neue Sachverhalte sind auch für Experten oft sehr komplex.

Daher tun wir alles, um es unseren Lesern möglichst  einfach zu machen, und versuchen, unnötige Hürden aus dem Weg zu räumen. Jede Unterbrechung, die den Lesefluss stört und vom eigentlichen Inhalt ablenkt, ist zu viel.

Im schlimmsten Fall bricht der Leser ab, noch bevor ein Beitrag zu Ende ist. Als deutschsprachiges Magazin sind wir der deutschen Rechtschreibung verpflichtet und wenden sie auch auf Markennamen an.

Die alte Weisheit, am besten so zu schreiben, wie man spricht, gilt auch hier: Wir schreiben „Hana“ (gesprochen: H-a-n-a), aber „die HNO-Ärztin“ (gesprochen: „Ha-eN-O“) oder SAP („eS-A-Pe“) mit Großbuchstaben.

Diesem Prinzip folgen übrigens auch die FAZ oder die Süddeutsche Zeitung, wenn sie beispielsweise über das Freihandelsabkommen „Ceta“ berichten.

Auch die Wochenzeitung Die Zeit schreibt „Hana“. Ergänzungen wie ™, ®, ©, GmbH, AG oder SE (Societas Europaea/ Europäische Gesellschaft) sind weitere Lesestolpersteine.

Mit Funktionsbezeichnungen und Titeln – von Ingenieur bis Hofrat – gehen wir im Fließtext sparsam um. Im E-3 Magazin haben wir uns dazu entschlossen, erst mit dem Professor anzufangen.

Aufzählungspunkte oder Bullet Points sind der Schmuck jeder Powerpoint-Folie, haben aber in redaktionellen Beiträgen wenig Platz.

Letztlich wägen wir jeden Einzelfall ab: Die Software AG würde ohne die firmenrechtliche Bezeichnung den Sinn verändern.

Und für ZUGFeRD (Zentraler User Guide des Forums elektronische Rechnung Deutschland) suchen wir noch nach einer Lösung, die den beschriebenen Anforderungen entspricht.

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Robert Korec, E-3 Magazin

Robert Korec, Redaktionsmanagement E-3 Magazin Print D-A-CH (bis Ende 2018), B4Bmedia.net AG, München, Deutschland.


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