Fiori-Desaster

Fiori-App-Dschungel
Was am Anfang als Innovation galt ist aktuell zur Heuschreckenplage geworden. Es gibt viel zu viel Fiori-Apps. Anwender berichten von einem Klick-Marathon zwischen den verschiedenen Apps und wünschen sich eine Konsolidierung auf wenige und relevante Apps. Es stellt sich jedoch die Frage, wer diese Innovationen einfangen kann und soll.
Was gebraucht wird, können letztendlich nur die Anwender entscheiden. Hier wäre eventuell eine Zertifizierungs- und Konsolidierungsstelle der Fiori-Apps beim Anwenderverein DSAG eine Exit-Strategie. SAP steht stellenweise zu sehr mit seinen Partnern im Mitbewerb, sodass hier eine Einigung auf das Notwendige nur schwer zu erreichen sein wird. Tatsache ist, dass SAP unüberlegt mit Fiori die Büchse der Pandora geöffnet hat und nun keinen Plan hat, wie dieses Feuerwerk an Innovation eingefangen werden kann.
SAP wird sich zum Zwecke der Fiori-Konsolidierung einiges einfallen lassen müssen, denn die aktuelle Situation ist kontraproduktiv und beschädigt die Akzeptanz von S/4. Und so ergeht es nun SAP wie dem Zauberlehrling im gleichnamigen Gedicht von Wolfgang Goethe: „Stehe! stehe! Denn wir haben deiner Gaben vollgemessen! Ach, ich merk es! Wehe! wehe! Hab ich doch das Wort vergessen!“ mit dem sich das Fiori-Desaster beenden lässt.
Die Herausforderung den SAP Anwerder*innen passend zur Rolle die Apps sinnvoll in Katalogen und Gruppen zu packen ist nicht neu. Auch schon im ERP gab es die möglichkeit Rollenspezifische Benutzermenüs zu erstellen. Dieses Thema fällt aber in den meisten Implementierungsprojekten hinten runter. Bei 14.123 Apps für S/4HANA die in der SAP Fiori Apps Reference Library gelistet werden haben 2.770 den Application Type Fiori definiert. Das zu ordnen ist trotz der von SAP gelieferten Standardrollen eine große Herausforderung.