Digitale Souveränität
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Die Bundesregierung hatte sich Ende Mai zwei Tage im brandenburgischen Meseberg für eine Klausurtagung zurückgezogen. Fokusthema des ersten Tages war die Digitalpolitik der Bundesregierung.
Der der Tagung zugrunde liegende Bericht zeigte die bisher erreichten Fortschritte auf und benennt die nächsten Schritte. Allerdings befänden sich laut Stellungnahme des BVDW konkrete Handlungsempfehlungen größtenteils noch in der Ausarbeitung:
Drei Jahre digitale Agenda werfen noch keine langen Schatten im vierten Jahr. Eine schnellere Umsetzung sei zwingend nötig, sollen Wachstum und Innovationen der Digitalen Wirtschaft in Deutschland nicht gefährdet werden.
Im Bereich der innovativen Digitalisierung kündigte die Bundesregierung insbesondere die Identifizierung, das Monitoring und die Förderung digitaler Schlüsselkompetenzen, den Ausbau der Aktivitäten zur Sensibilisierung, Motivierung und Qualifizierung von KMU (kleine und mittlere Unternehmen) für die digitale Transformation sowie den Ausbau der Förderprogramme zur Entwicklung digitaler Technologien an.
Die IT-Gipfel-Plattform Industrie 4.0 soll die erarbeiteten Empfehlungen umsetzen und vorantreiben. Aus Sicht der Digitalen Wirtschaft ist die breite Einbindung dieser Themen der Agenda in den IT-Gipfel-Prozess erfreulich.
Die Wirtschaft erhält so die Möglichkeit, ihre Kompetenzen in den Prozess der digitalen Transformation einzubringen. Dass hier zwingend Handlungsbedarf besteht, zeigen die Zahlen zum Mittelstand:
Noch immer sehen 51 Prozent der KMU die Digitalisierung nicht als Bestandteil ihrer Geschäftsmodelle.
Matthias Wahl, Präsident des BVDW:
„Wirtschaft und Politik müssen gemeinsam daran arbeiten, die Digitalisierung auch bei kleinen und mittleren Unternehmen zum Erfolg zu machen. Hier hat die Bundesregierung erste vorsichtige Schritte gemacht.
Soll unsere mittelständisch geprägte Wirtschaft auch künftig ihre Marktposition behaupten, muss sie jetzt zu einem Digitalisierungssprung ansetzen. Die konkreten Maßnahmen müssen heute angegangen werden, damit sie nicht erst in fünf Jahren greifen – die Zukunftsfähigkeit steht auf dem Spiel.“
Die geplanten Maßnahmen der Bundesregierung haben das Ziel, die Schlüsseltechnologien und -kompetenzen, die zum Erhalt und Aufbau digitaler Souveränität notwendig sind, zu fördern.
Dass eine leistungsfähige und sichere Netzinfrastruktur, ein rechtlicher Rahmen, der Datensicherheit gewährleistet und neue Geschäftsmodelle ermöglicht, die Normung und Standardisierung von Industrie-4.0-Anwendungen sowie Veränderungen im Bereich Aus- und Weiterbildung eine wesentliche Rolle spielen, wurde aus Sicht des BVDW erkannt.
In einigen essenziellen Bereichen wie dem digitalen Arbeiten oder dem Thema IT-Sicherheit fehlen jedoch konkrete Umsetzungsansätze.
Matthias Wahl betont: „Für die Digitale Wirtschaft ist es zwingend erforderlich, dass die Bundesregierung neue digitale Technologien und Geschäftsmodelle gezielt fördert und die dafür nötigen
Rahmenbedingungen schafft. Hier sind Investitionen wie etwa in den Ausbau der Glasfaserinfrastruktur auch über 2018 hinaus unverzichtbar.“