Die Transformationsstrategie als Erfolgsgeheimnis

Pionier sein – das hat bei Viessmann Tradition. Das Industrieunternehmen befindet sich mitten in der digitalen Transformation. Für die IT gilt es, neue Anforderungen aus dem Business mit einer hohen Dynamik umzusetzen.
Da lag es nahe, den anstehenden Umstieg auf S/4 frühzeitig anzugehen. Viessmann wollte seine zentrale IT-Plattform fit machen für das digitale Zeitalter in globalen Märkten.
Ziel war es, einen digitalen Kern zu etablieren und die Geschäftsprozesse durch Best Practices auf Basis von SAP S/4 Hana weltweit zu harmonisieren und zu standardisieren.
„Ein langwieriges Unternehmensprojekt über fünf und mehr Jahre hätten wir uns nicht leisten können. Die S/4-Transformation ist für einen Global Player wie Viessmann ein unternehmenskritisches Zukunftsvorhaben von strategischer Bedeutung. Zugleich war es das größte IT-Projekt in unserer Firmengeschichte. Es ist daher ein Quantensprung, wenn sich so ein Vorhaben in kurzer Zeit und zu einem Bruchteil der Kosten realisieren lässt“
erklärt Harald Dörnbach, Geschäftsführer Viessmann IT Service.
Maßgeschneiderter Projektansatz
Viessmann entschied sich für einen selektiven Ansatz („s.m.a.r.t. Green“), entwickelt von cbs Corporate Business Solutions. Bei einem Upgrade-Projekt („System Conversion“) hätte man alle bestehenden Prozesse und Daten 1:1 übernehmen müssen, auch Eigenentwicklungen und Prozesse, die nicht mehr zukunftsfähig sind und nicht mehr benötigt werden.
Das erschien nicht sinnvoll. Beim cbs-Ansatz wurden zunächst die Kernprozesse vom Business auf ihre Zukunftsfähigkeit überprüft. 80 Prozent der Prozesse wurden ins neue S/4-System übernommen, da sie einen hohen Reifegrad haben.
Der Rest wurde angepasst oder komplett nach den Business-Anforderungen neu entwickelt. Bewährtes erhalten, Überholtes erneuern – so das Motto. Viessmann ging selektiv vor und hat sich auf die Prozesse konzentriert, deren Veränderung einen echten Mehrwert für das eigene Geschäftsmodell bietet.
So konnte das Unternehmen von vornherein eine starke Hebelwirkung durch S/4 erwarten. Wer seine Prozesse weltweit standardisieren möchte, benötigt dafür eine zentrale Steuerung.
IT-Chef Dörnbach:
„Die weltweiten Standards sollten durchgängig in der gesamten Gruppe gelebt werden. Daher haben wir Global Process Owner bestimmt, die einheitliche Prozess-Standards sicherstellen.“
Das SAP-ERP-System ist die zentrale Komponente der internationalen System- Landschaft bei Viessmann: 190 Buchungskreise, ein Mandant, auf den insgesamt 6000 User in 34 Ländern zugreifen. Dabei gilt es, 26 Sprachen zu berücksichtigen.
Erfolgreicher Go-live im Big Bang
Bei dem Go-live wurden insgesamt 28 Produktionseinheiten in 34 Ländern sowie weltweit 78 Vertriebsorganisationen auf S/4 Hana migriert. Der Scope umfasste mehr als 6000 Business-Objekte, rund 37.000 SAP-Tabellen und 190 Buchungskreise mit insgesamt 30 Milliarden Datensätzen.
Mehr als 6000 User waren von der weltweiten Umstellung betroffen. Der Transfer umfasste alle SAP-Module. Alles verlief reibungslos.
„Rückblickend war es die ruhigste Umstellung, die ich bisher in meiner Karriere in der Unternehmens-IT erlebt habe. Wir haben am Morgen danach auf Incidents gewartet, aber es kam nichts.
Alle Prozesse in S/4 funktionierten von Anfang an rund. Produktion, Versand, Lager – sämtliche Bereiche liefen unter Volllast ohne Unterbrechung weiter“
berichtet Viessmann-IT-Service-Leiter Dörnbach.
Die User konnten im neuen S/4-System genau dort an Bestellungen, Lieferungen, Fakturen oder Projekten weiterarbeiten, wo sie vor dem Go-live-Wochenende aufgehört hatten.
Das Fazit der Verantwortlichen fällt durchweg positiv aus.
„Jetzt verfügen wir über unternehmensweit integrierte digitale Geschäftsprozesse. Unsere Zukunftsplattform 2025 steht“
so Dörnbach.