Digitale Ethik
Technologie sollte unser Leben verbessern. Dennoch werden neue Errungenschaften von den jeweiligen Zeitgenossen oft kritisch beäugt. Mit der Digitalisierung steht die Gesellschaft vor noch kaum abschätzbaren tief greifenden Veränderungen. Das wirft neue Fragen auf. SAP stellt sich diesen Herausforderungen und hat sich als erstes europäisches IT-Unternehmen ethische Grundsätze im Umgang mit künstlicher Intelligenz auferlegt. Auch andere Organisationen haben erkannt, dass sich im Zuge der Digitalisierung nicht nur die Frage der technischen Machbarkeit stellt und eine interdisziplinäre Auseinandersetzung ein Gebot der Stunde ist. Die deutsche Bundesregierung hat dazu einen Digitalrat gegründet. Auch der Arbeitskreis philosophierender Ingenieure und Naturwissenschaften (www.aphin.de) setzt sich intensiv mit der Thematik auseinander. In der Präambel ihrer ethische Grundsätze ruft die SAP Kunden, Partner, Mitarbeiter, Behörden und die Gesellschaft zum Dialog auf. Diese Aufforderung leiten wir gerne weiter und liefern in den Buchtipps dieser Ausgabe gleich die Wissensbasis dazu.
» Und frag mich bitte nicht nach der Moral. Moral ist mir egal « –Marius Müller-Westernhagen
Quelle: E-3 Magazin – Heft November 2018

Digitaler Humanismus
Dürfen Computer alles, was sie können? Autonomer Individualverkehr und Pflege-Roboter, softwaregesteuerte Kundenkorrespondenz und Social Media, Big-Data-Ökonomie und Clever-Bots, Industrie 4.0: Die Digitalisierung hat gewaltige ökonomische, aber auch kulturelle und ethische Wirkungen. In Form eines Brückenschlags zwischen Philosophie und Science-Fiction entwickelt dieses Buch die philosophischen Grundlagen eines digitalen Humanismus, für den die Unterscheidung zwischen menschlichem Denken, Empfinden und Handeln einerseits und softwaregesteuerten, algorithmischen Prozessen andererseits zentral ist. Die Autoren stellen eine Ethik für das Zeitalter der künstlichen Intelligenz vor, als Alternative zur Silicon-Valley-Ideologie, für die KI zum Religionsersatz zu werden droht.

Das Gespinst der Digitalisierung
Übernehmen bald die Roboter? Hat die Menschheit noch eine Zukunft? Und was hat das mit der Ausbreitung des Populismus zu tun? Der Autor spannt einen Bogen von der Digitalisierung zu aktuellen gesellschaftspolitischen Umbrüchen. Für seine Analyse verknüpft der Autor die Digitalisierung mit politischen, historischen, wirtschaftlichen, soziologischen und philosophischen Fragestellungen.

Grundfragen der Maschinenethik
Können Maschinen moralisch handeln, sind sie moralische Akteure – und dürfen sie das? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich der völlig neue Ansatz der Maschinenethik. Catrin Misselhorn erläutert die Grundlagen dieser neuen Disziplin an der Schnittstelle von Philosophie, Informatik und Robotik, etwa am Beispiel von autonomen Waffensystemen, Pflegerobotern und autonomem Fahren.

Maschinenethik
Das Buch untersucht die besonderen ethischen Probleme, die die Entwicklung autonom „handelnder“ und „kommunizierender“ medialer Systeme aufwirft. Da sie Prozesse nicht nur eigenständig vollziehen, sondern zugleich steuern, stellt sich die Frage, inwieweit sie in diesem „Handeln“ und „Entscheiden“ normativ orientiert werden können.

Anbruch einer neuen Zeit
Richard Kraft, Rhetorikprofessor in Tübingen, wird ins Silicon Valley zur Teilnahme an einer wissenschaftlichen Preisfrage eingeladen. In Anlehnung an Leibniz’ Antwort auf die Theodizeefrage soll Kraft in einem 18-minütigen Vortrag begründen, weshalb alles, was ist, gut ist und wir es dennoch verbessern können. Für die beste Antwort ist eine Million Dollar ausgelobt.