Analoges
Was kommt nach der digitalen Revolution, wenn sich alles Messbare in Nullen und Einsen verwandelt hat? Stehen wir am Beginn eines postdigitalen Zeitalters? Erleben wir eine Renaissance des Analogen? Das Pendel schlägt einmal in die eine, dann in die andere Richtung aus. Auf den Materialismus folgte der Postmaterialismus. Postfaktische Politik stellt die Werte der Aufklärung auf den Prüfstein. Es schwingt auch eine Abkehr von den Idealen der Elterngeneration mit. Letztlich wünschen sich aber die wenigsten, das Rad der Zeit komplett zurückzudrehen und auf die technischen Errungenschaften zu verzichten. Es gilt das Praktische des Digitalen zu nutzen und dabei die Qualitäten der analogen Welt wiederzuentdecken – etwa den Geruch frischer Lebensmittel am Markt, das haptische Erlebnis einer Zeitung oder direkte menschliche Begegnungen als Ergänzung technisch vermittelter Kommunikation.
» Menschen sind wie Schallplatten: nur gut aufgelegt kommen sie über die Runden. « -Ursula Herking
Quelle: E-3 Magazin – Heft Mai 2017

Die Rache des Analogen
Ein leidenschaftliches Plädoyer für die realen Dinge des Lebens. Auf dem Weg zur digitalen Utopie geschieht etwas Eigenartiges: Wir entwickeln wieder eine Schwäche für analoge Produkte und Ideen, deren Überflüssigkeit die Tech-Gurus beschworen hatten. Branchen, die vor Kurzem noch altmodisch anmuteten – von der Schallplattenproduktion bis hin zum Buchladen um die Ecke –, sind nun gefragter denn je. Die Rache des Analogen ist da.

Analog ist das neue Bio
Autor Andre Wilkens schreibt über unseren digitalen Alltag. Unkonventionell und sehr persönlich analysiert und erklärt er, wie das digitale Zeitalter unser Leben und Denken verändert hat und wie sich die digitale Revolution in den nächsten Jahren fortschreiben wird, wenn die Entwicklung ungebremst voranschreitet. Welchen Einfluss hat die Entwicklung auf unser soziales Miteinander, auf die Wirtschaft, auf die Nationalstaaten?

Be a little analog
Eine Bushaltestelle, acht Menschen, sieben schauen in ihr Smartphone. Zwei Verliebte, zwei iPhones, ich seh mal in mein Handy, Kleines! Ein Radfahrer, ein Mobiltelefon, ein Auto… Was ist passiert mit unserem Leben? Nehmen wir die wirklichen Dinge um uns herum überhaupt noch wahr? Oder sind wir digital Getriebene in einer Parallelwelt? Hier erklärt uns Julius Hendricks, warum es so wichtig ist, dem täglichen digitalen Wahn ein Schnippchen zu schlagen.

Wie man seine absurd analogen Eltern updated
Luis ist in der Hölle! Nachdem sein Vater einen Erziehungskurs besucht hat, kündigt er eine computer-, fernseh- und internetfreie Auszeit an, in der „die Familie näher zusammenrücken soll“. Horror, eine Woche Steinzeit! Doch das Schlimmste kommt erst: Die ganze Schule hält ihn für einen Lügner, weil er allen von seinem Comedy-Fernsehauftritt erzählt hat. Dass ausgerechnet sein Beitrag rausgeschnitten wurde, konnte er doch nicht ahnen. Wie soll man da nicht den Humor verlieren?

Als wir zum Surfen noch ans Meer gefahren sind
Tagträumen, sich überraschen lassen, allein sein? Das Internet hat unser Leben zwar aufregender, bunter, schneller gemacht, aber wir haben auch vieles verloren. Boris Hänßler erzählt, wie sich der Alltag in kurzer Zeit dramatisch verändert hat. Und er wagt beherzt die Frage, ob nicht die Renaissance von Plattenläden und Buchhandlungen darauf hindeuten könnte, dass es eine neue Lust auf Echtes gibt, auf Ungeplantes und auf Zeiten der Unerreichbarkeit.